Jochen Soddemann an Rudolf Stiesch, 29. März 1944
Am 29. März 1944.
Grüß Gott, lb. Rudolf!
Die Tage drüben in Bonn haben Dich gewiss einmal so recht vom Alltag gelöst und Dir neue Kraft zu aller Arbeit, die vor Dir liegt, geschenkt.
In den letzten Tagen gingen die Briefe zum „Thema 1“ ins Land; am Sonntag habe ich den Schrieb zu Ostern in Auftrag gegeben. Dazu nahm ich auch einen feinen Brief, den H. O. Mundorf mir geschickt hatte. Ich hoffe, daß er auch Dir und den Jungen gefällt.
Unser Schriftkreis geht recht voran. An Dich habe ich heute eine neue Bitte: Im Zusammenhang mit unserem Brief sind wir schon des
öfteren auf Pauli Bekehrung gestoßen. Willst Du uns nicht einmal die Gedanken aus „Holzner“ dazu schreiben?
Ich bin recht froh, daß Du mir in der kommenden Zeit auch mal wieder etwas mehr schreiben willst. So Manches ist mir im Augenblick doch ziemlich unklar: Was wird aus Helmut? Wie macht sich Pitter Hundenborn? Wie ist’s mit den kommenden Jungführern? Was macht Ihr im Augenblick?
Nimm heute Abend herzlichen Gruß
und ein Heil Dir und allen Jungen
Dein Jochen.