Konrad Friesenhahn an Familie Stiesch, 23. November 1944
Neu!
39436 B
23.11.44
Meine Lieben!
Wir alle wähnten Euch alle nicht mehr nach diesen Angriffen und Ereignissen. Dazu kam das Ausbleiben der Post, die alleine Aufschluß hätte geben können. Nun war ich überraschend in Kaiserswerth und musste ohne Euch, die ich so gerne dabei gewusst hätte, heiraten. So lag über der ganzen Feier in der Kirche der Schatten Eures Fernseins. Ist doch gerade dieses ehrwürdige Gotteshaus eng mit Euch - und mir –
verbunden. –
Nun bin ich „richtig“ verheiratet und habe damit die Irrfahrten beendet. Manche Träne wird fließen, ich kann es nun nicht mehr verhindern. Mich freut besonders, daß meine Eltern beide ihre Opposition durch ihr Erscheinen aufgegeben haben. Die Tatsache hat sie zur Kapitulation gezwungen. –
Aus den winterlichen Wäldern des Ostens, die ich so liebe, grüßt Euch in der Gefahr Eurer Behausung Euer froher
Konrad
Rudi’s Brief fand ich hier vor.