Werner Stoffel an Kaplan Stiesch, 28. November 1944

Kurmunz, den 28.11.44

Lieber Rudolf!

Dir von hier die besten Grüße!

Wie Du siehst bin ich zum Heer versetzt. Bin erster Anwärter auf ein „Kreuz“ geworden. Je-denfalls hat ein neues Leben begonnen. Mit dem Anfang bin ich zufrieden. Einen Kampf habe ich auch schon gehabt, mit Wanzen. Aber sonst ist es zum aushalten. Die Verpflegung ist gut. Hunger haben wir nicht. Wir werden jetzt mit Pionierwaffen ausgebildet. Dies soll 4 Wochen dauern. Was es dann gibt, muß ich abwarten. Auf der Bude sind wir zu 16 Mann. Ruhe zum Schreiben ist dabei nicht. Jeder erzählt seine neuesten Erlebnisse aus dem Dienst. Auch kommen immer wieder andere auf die Bude. Nachdem ich aus dem Urlaub zurück kam konnte ich meine meine Sachen packen. Am Montagmitag bin ich nach vielen Irrungen hier angekommen. Für den Brief vielen Dank. Ich komme später darauf noch mal zurück.

Für heute muß ich Schluß machen da ich die neue Anschrift mitteilen muß.

Dir Gruß und Gottes Segen!

Werner