B. Lohr an Kaplan Stiesch, 4. Dezember 1944
Montag 4/12.44
Lieber Herr Kaplan Stiesch!
Auf s. Mädchen-Rad hatten wir 2 Rucksäcke u. darauf 2 Koffer geladen so gelangten wir bis Dom. Das Rad ruht jetzt in d. Aufbewahrung d. Hbf.s aus. Dann m. Bus bis Obladen v. wo m. Frau um 18 Uhr weiter n. Leipzig konnte. Heute morgen sind einige Eier in’s Bahngelände hier geworfen worden ohne Wirkg. Ich wäre Ihnen s. dankbar wenn Sie mir über Köln u. spez. B’df Auskunft geben würden; hier erfährt m. nichts. Heute musste ich 15 Russen z. Arbeitsstelle führen, diese Woche spiele ich 3 x je 1 Stunde im 1 Laz. ohne jegl. Begltg. -werde allm. Mädchen f. Alles. Zu Weihn. ist jeder Urlaub gesperrt, so heißtst Allgemein. Ich will hoffen, daß d. Karte Sie und Ihre lb. Eltern gesund antrifft und verbleibe mit den herzl. Grüßen
Ihr Bertr. Lohr.
Bitte Sie Herrn Pastor sowie Kapl. Fröhlich bestens zu grüßen sowie Wulf, Kurschildgen, Pohl, wenn noch da.