Gisbert Kranz an seine Eltern, 7. Dezember 1943
7.XII.43.
Liebe Eltern!
Herr Donnerstag fährt in Urlaub nach Steele und ist so liebenswürdig, Euch diese Zeilen mit einem kleinen Päckchen zu bringen. Ich habe für Mutter etwas Schokolade erstehen können, und damit Vater, der sich aus Süßigkeiten nichts macht, auch nicht zu kurz kommt, füge ich ein paar Zigarren bei. Besseres kann ich hier nicht bekommen.
Ich schicke Euch auch einige Dinge, die ich nicht mehr brauche, ferner Briefe, die ich aufzubewahren bitte. Es liegt auch ein Brief von Hans Carossa bei, den ich zu meiner großen Freude heute erhielt. Ich hatte Carossa einige
meiner dichterischen Versuche vorgelegt, die er gut aufgenommen zu haben scheint.
Mutters Brief mit dem Schreiben vom OKH habe ich erhalten, ich danke sehr dafür.
Ich bitte Vater, Herrn Donnerstag gefällig zu sein, falls er einige kleine Wünsche auf Bedarfsartikel äußern sollte.
Auch Vaters Brief erhielt ich. Zu meiner Freude höre ich, daß es Euch noch gut geht. Hoffentlich wirkt sich der Personalmangel für Vater nicht sehr belastend aus.
Mit den besten Wünschen und Grüßen
Euer Gisbert