Karl-Heinz Kranz an Bruder Gisbert, 22. November 1942

Herford, den 22.XI.42

Lieber Gisbert!

Ich danke Dir recht herzlich für den „Reibert“ und Deinen Brief. Ich habe mich sehr darüber gefreut.

Unsere Stube könnte auch noch manche Verschönerung gebrauchen. Doch fehlt es da einmal sehr an Zeit, zum anderen lohnten sich große Aufwände nicht, da wir doch nur noch höchstens 8 Wochen hier bleiben. Wenn ich Gefreiter wäre, würde ich mich ja noch dran geben. Aber als Schütze Arsch kommt man in der Woche kaum zur Besinnung, und der Sonntag ist schon mit anderen Dingen ausgefüllt. Übrigens hängt der Spruch von Schlageter auch in unserer Stube.

Heute morgen hatten wir Militärgottesdienst. Von unserer Kompanie gingen nur 25 Katholiken und 3 Protestanten zur Kirche. Kläglich! – Ob ich Weihnachten in Urlaub fahren kann, ist sehr fraglich. Ich kann aber während der Ausbildungszeit einmal Sonntagsurlaub bekommen.

Für heute frohe Grüße,

Dein Karl Heinz