Erich Bonsiepen an Willi Büse, 31. Juli 1941

[Rußland], den 31. Juli 1941

[…]schreibe ich eigentlich, um einige Dinge zur Primiz von Hans Schocke anzuregen. Hans schrieb mir, daß er am 12. Oktober geweiht würde u. die Primiz am 19. Oktober u. die Primiz am 19. Oktober bei Gelegenheiten, die zu Friedenszeiten, wo alle zu Hause sind, von uns aus hätten gestaltet werden müssen. Es ist nicht Sache eines kleinen Kreises, sondern es ist unsere Sache, Sache der ganzen aktiven Pfarrjugend u. besonders unseres alten Bundes. Wir müssen bemüht sein, trotzdem, so gut es geht, dabei zu sein. Ob wir nun hier draußen stehen od. in Steele selbst sind. Offiziell (soweit man bei uns von "offiziell" zu sprechen vermag) liegt die Sache bei Dir.

Dinge, die uns innerlich verbinden, wären, daß einige der Leute am Tage der Weihe selbst in Köln sind. Sicher sind einige Leute da, die nicht den Tag wissen, diesen wäre es in einem Gemeinschaftsbrief mitzuteilen. Schön wäre es, wenn wir mit diesem Tag einen Lichttag verbinden würden. Schreibe Du einen Gemeinschaftsbrief u. weise darin auf die Dinge hin u. setze ??? Tag u. Stunde des Lichttages fest. Dabei mußt natürlich auch die Sache mit Altenberg selbst regeln. Es müßte schon sehr bald geschehen, da die Feldpost bei den augenblicklichen Verhältnissen immer eine ganze Zeit braucht, bis sie die Leute erreicht hat.

Dann wäre noch die Frage eines Geschenkes offen. Daß ein solches gemacht wird, ist klar. Daß dieses den Charakter der Gemeinschaft, des Gemeinsamen trägt, ist ebenso klar. ... sollen sich davon unsere Jungen, die noch in .... wir, die wir schon seit Jahren am

gemeinsamen Werk mit ihm bauen. ... aussehen? Wenn wir mit 3-4 Mann ... könnten u. uns die Dinge ansehen könnten... u. einfacher. So liegt die Sache des Handelns ausschließlich bei Dir. Ich schlage vor, daß Du Peter Rönz dabei zu Rate ziehst, denn er weiß, was die geeignetste Sache wäre. Sicher wird Peter Rönz auch die Beschaffung dieses Geschenkes ünernehmen. Ich dachte auch schon mal an Dinnendahl?, aber ihr müsst es selbst mal sehen. Kannst ja bei Rönz mal Dinnendahl? erwähnen. Wie hoch wir dabei im Preis gehen können, weißt Du selbst. Die Leute draußen haben schon einen größeren Betrag übrig, wohingegen von den jüngeren Leuten in Steele ja nicht so viel zu erwarten ist. Für die Leute draußen kann man ja eine Norm festsetzen, wobei einige Leute bestimmt mehr geben, falls einer dabei ausfällt. Bei den Kerlen in Steele mußt Du schon vorher sammeln. Diese Dinge, auch die finanziellen, musst Du dann den Leuten draußen mitteilen.

Also wir Soldaten hier draußen verlassen uns dabei auf Dich. Bedauere sehr, nicht selbst dabei mithelfen zu können, aber wir sind dabei, selbst wenn uns einige Tausend Kilometer voneinander trennen. - Du mußt dann noch mit den Mädchen überlegen, wie der Kreis dabei mitmacht. Man könnte sie wohl mit in die ganze Sache einschließen!

Was soll ich von mir hier draußen sagen? Daß ich jeden Tag froher werde, hier draußen zu sein. Die Zeit ist groß und Gott hat uns darin eine ebenso große Aufgabe gestellt.

- Beten wir füreinander -

Grüß die Heimat, Du weißt, was alle dazu... gib mir Nachricht zu den Dingen der Primiz! ...