Philipp Dürfeld an Willi Büse, 6. Juli 1942

Glogau, den 6.7.42

Lieber Dotz!

Für Deinen Brief vom 5.5., der mir durch alle Lazarette nachgewandert ist u. den ich heute erhielt, sei bedankt. Gleichzeitig kam auch ein Brief von Hilde an. Ich hoffe ihr heute zu schreiben. Auch für die Sonnette meinen Dank.

Mir geht es gut. Am 21.7. werde ich hier entlassen u. komme in Urlaub. Du erinnerst Dich noch der im vorigen Jahr vereinbarten Paddelbootfahrt? Ich habe hiermit mein Wort - wie immer - gehalten! Wer waren doch die anderen Teilnehmer?

Erich schrieb mir übrigens,

dass er wahrscheinlich Ende August mit Urlaub rechnet. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich dann auch wieder zu Hause bin. Denn nach den drei Wochen fahre ich zum Ersatz u. hole mir meinen Jahresurlaub ab. Der Arzt hier hat mir das so vorgeschlagen.

Von Willi Antkowiak bekam ich wieder mal einen Brief. Er war in Kertsch, Sevastopol u. Charkow mit dabei. Kannst Du ihm nicht mal schreiben. Er steht etwas isoliert da u. bekommt von den Leuten, die zu Hause sind, überhaupt keine Post. Er beklagt sich darüber, dass die nur "Feldpostbriefe schreiben, die selber draußen sind". Mit den Mädchen ist er ja dadurch, dass er nur kurze Zeit im Kreis sein konnte, weniger in Beziehung gekommen. Über eine Reihe anderer Dinge möchte ich mit Dir erst sprechen, wenn ich in Urlaub komme. Für heute u. bis zum 21. Dir u. den anderen einen Gruß!

Dein Philipp