Josef und Maria Hoppen an Willi Büse, 1. Juni 1943

den 1.6.43

Lieber Dotz!

Du hast lange nichts von uns gehört, da war aber auch von Dir lange nichts gehört haben, gleicht es sich wieder aus. Wir hoffen sehr, daß es Dir uns allen unseren Leuten noch gut geht, man muss ja jetzt täglich um Euch in Sorge sein. Uns geht es hier noch soweit gut, wir wollen hoffen, dass es so bleibt. Unsere kleine "Rübe" hat sich gut gemacht, wenn es so weiter geht, kann er bald schon laufen.

Heute komme ich nun mit meiner damaligen Bitte nochmal an. Ich habe jetzt das Negativ bekommen, von dem ich gerne etwa 30 Abzüge hätte. Die Aufnahme stellt einen jungen Kaplan dar, der im März im Osten gefallen ist. Der Mann war uns hier ein guter Freund und hatte einen guten Kreis hier. Wir wollen nun für uns und seine nächsten Bekannten hier ein Gedenk-Heftchen zusammenstellen, aus seinen Briefen und Ansprachen, dazu brauchen wir die Aufnahmen. Vielleicht kannst Du auch aus dem negativ einen Ausschnitt herausholen, sodaß ein Buntbild entsteht. Aber das überlasse

ich ganz Dir. Es liegt mir viel an den Bilder und wenn Du es mir bald machen kannst, bin ich Dir sehr dankbar. - Ich lege noch ein paar Negative von uns bei, von denen Du evt. einige Abzüge für Dich, Hilde u.s.w. machen kannst. Von dem Foto, auf welchem wir, d.h. Maria und ich mit dem Kreis zusammen sind, hätten wir gerne auch ein paar zum Verschenken, die übrigen besitzen wir.

Am Montag vor 8 Tagen hatten wir übrigens Steeler Besuch hier. Ewald Plümer war mit seiner Schwester Berta hier. Wir haben ein ganz fidelen Abend zusammen verbracht. Der Besuch war für uns eine feine Überraschung, solche Überraschungen dürfen öfter kommen.

Eigentlich hatten wir vor, heute eine Woche nach Steele zu kommen, aber leider konnte ich geschäftlich nicht los. Jetzt müssen wir unseren Besuch auf Ende Juni verschieben, also in etwa 4 Wochen. Hoffentlich treffen wir Euch dann alle froh und gesund an:

Gott grüße Dich und alle anderen;

Maria + Josef + Gregor