Schulzeit: „Da kam es vor, dass die auf mich zukamen“

Die Schulzeit empfindet Josef als tägliche Routine, welche keinen sonderlichen Stellenwert einnimmt. Die Schule ist für ihn ein Ort des Lernens sowie der Begegnung mit Mitschülern und Freunden.

Zum Zeitpunkt der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 verändert sich für Josef im Bereich der Schule nichts Ausschlaggebendes. Es ist ihm allerdings wohl bewusst, dass in der Schule Vorstellungen des NS-Regimes vermittelt werden und ein Eintreten in die HJ gerne gesehen wird. Er wird deswegen jedoch nicht von seinen Lehrern unter Druck gesetzt.

Im Gegensatz dazu herrscht unter den Schülern, die Mitglied in der HJ sind, und denjenigen, die der Organisation fern bleiben, eine deutliche Kluft. So kommt es immer wieder vor, dass Josef deswegen von anderen Kindern in Prügeleien verwickelt wird. Da er aber nicht das einzige Opfer ist, trägt das Ganze nicht zu seiner weiteren Beunruhigung bei.

 

Nach Ende seiner Schulzeit hegt Josef den Wunsch nach einer Lehre zum technischen Zeichner, doch die Tatsache, dass er nicht in der HJ ist, wird ihm nun zum Verhängnis. Wo er sich auch bewirbt, er findet keine Lehrstelle.

Schließlich bekommt er jedoch den Hinweis eines Lehrers, welcher Mitglied des NS-Lehrerbundes ist, doch bei einer Firma nachzufragen, die kein Problem hat, „Regimeabtrünnige“ einzustellen (ein Grund dafür ist, dass die Frau des zweiten Firmenteilhabers Jüdin ist). Obwohl die Firma ihr Interesse an Josef bekundet, können sie ihn nicht einstellen, da sie bereits zu viele Lehrlinge unter Vertrag haben.

So begibt sich Josef erneut auf die Suche, bis er eine Anstellung als Maschinenschlosser bei dem Unternehmen „Höller“ findet. Unerträgliche Kopfschmerzen zwingen ihn allerdings, diese Arbeit zu beenden. Daher fragt Josef erneut bei der vorherigen Firma nach und hat diesmal Glück.