Katholische Jugend im NS-Staat: „Wir versuchten im Prinzip nur unser eigenes Ding zu machen“

Die stetig wachsende Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts nach 1933 und die allmählich vollständige Erfassung aller Lebensbereiche durch das Regime sind dem jungen Josef und seinen Freunden wohl die ganze Zeit präsent. Dennoch ist es der katholischen Jugend aus Heidkamp bis 1937/38 möglich, sich einigermaßen frei zu fühlen. Sie wissen, dass ihre Zusammenkünfte im nationalsozialistischen Deutschland nicht gerne gesehen werden. Die Absichtslosigkeit der Jungen bei ihren Treffen, das nicht Aktiv-Werden gegen die HJ, lässt sie zweitweise vergessen, die nötige Vorsicht an den Tag zu legen.
Dass es einige aus dem Bereich der katholischen Jugend gibt, die versuchen Widerstand zu leisten, weiß Josef schon, doch versuchen er und seine Freunde „im Prinzip nur ihr eigenes Ding zu machen“; sie wollen an ihrer Sache, an ihren Gedanken festhalten. Diese Einstellung resultiert wohl hauptsächlich aus der jugendlichen Unbefangenheit der Jungen, aber auch nicht unwesentlich aus dem Gefühl heraus, einfach kein Mittel gegen die HJ und das ganze dahinterstehende Netzwerk in der Hand zu haben.