Kriegsende: „Man saß in einem Katastrophennest und man musste rechts und links gucken, dass man da wieder rauskommt“
Das Kriegsende ist für Josef mit negativen Empfindungen besetzt. Nach der Einkesselung seiner Truppe in Russland zerschlägt sich seine Einheit. Für Josef und viele andere Soldaten ist jeder Tag von Ungewissheiten geprägt. Es herrscht das Gefühl vor, dass „man in einem Katastrophennest sitzt und man rechts und links gucken muss, dass man da wieder rauskommt“; Perspektiven für die Zukunft gibt es für ihn zu diesem Zeitpunkt nicht.
Josef und einige andere versuchen, über die Elbe zu kommen, sie wissen, dass auf der anderen Seite schon die Amerikaner sind. Sie haben kein Essen und keine Unterkunft, und Zivilisten dürfen sie nicht aufnehmen. Daher versuchen sie, in einem Lager unterzukommen, was ihnen auch gelingt. Von dem ersten Lager (wahrscheinlich einem amerikanischen) werden sie mit dem Zug in ein offizielles englisches gebracht. Dort werden ihre Pässe registriert. Sogar Englischkurse werden angeboten, was Josef sehr positiv aufnimmt. Doch das größte Ansinnen aller ist es, zurück in die Heimat zu kommen. Dies ist jedoch nicht so einfach, da alle, die nach Hause wollen, dafür einen praktischen Grund vorweisen müssen – so werden beispielsweise Landwirte bei den Entlassungen zunächst bevorzugt.
Etwa im September 1945 kommt dann aber auch Josef aus der Gefangenschaft frei. Über Bonn, wo er seinen Entlassungsschein erhält, geht es zurück nach Bergisch Gladbach.
Josef weiß, dass sein Elternhaus zum Kriegsende hin beschädigt wurde, so dass seine Eltern dort gezwungenermaßen ausziehen mussten. Zum Zeitpunkt seiner Rückkehr leben sie noch nicht wieder dort. Der Gedanke, welches Leid auch seine Familie durchleben musste, trifft Josef sehr.
Der junge Mann versucht nun, soweit dies möglich ist, an sein Leben vor dem Krieg anzuknüpfen. So kann er erst einmal auch wieder bei seiner alten Firma anfangen, doch bald darauf wechselt er nach Ehrenfeld.
Seine alte Jugendgruppe existiert nicht mehr, auch wenn Josef bemüht ist, alte Bekannte wiederzutreffen. Nach dem Krieg hat er auch eine eigene Jugendgruppe, mit der er ab und an etwas unternimmt.