Katholische Jugend – „Das, wo nur einmal Gott vorkommt, bleibt drin.“

Schon vor 1933 ist Anna Albers in der katholischen Jugend aktiv und - bis sie 1935 nach Leipzig zieht - Mitglied in der Jugendgruppe des Deutschen Frauenbundes (JKDF)mit der sie unter anderem an Tagungen im Hedwig-Dransfeld-Haus in Bendorf teilnimmt. Auch Fahrten, Wanderungen und Heimabende gehören zu deren regulärem Programm der Gruppe - zunächst unter der Leitung von Maria Bös und später von Irmgard Vogt. „Die Verbindung mit Irmgard Vogt hat bis zu ihrem Tod gehalten", betont Anna Büse. Bei längeren Wanderungen übernachten die zehn- bis zwölfjährigen Mädchen in Scheunen der örtlichen Bauern.

 

Als Anna aus Leipzig zurückkehrt, besteht die alte Gruppe „in der Form nicht mehr". Sie selbst bringt neue Eindrücke mit und hat nun „etwas mehr Überblick" über mögliche Perspektiven katholischer Jugendarbeit. Das hängt insbesondere damit zusammen, dass Anna in Leipzig bereits erste Erfahrungen mit Organisation, Arbeit und Zielen der der Pfarrjugend sammelt konnte, die sich in ihrer Pfarre in Essen-Steele erst später etablieren wird. In der Folgezeit arbeitet sie zunächst aktiv in der Borromäus-Bücherei der Gemeinde mit, deren Bücherbestand - soweit sie damals erkennen kann - während der NS-Zeit keinerlei Zensur unterliegt. Das mag auch mit einer Art Selbstzensur zusammenhängen, denn eine Mitarbeiterin der Bücherei habe, um möglichen Kontrollen vorzubeugen, damals vorgeschlagen: „Wir müssen unsere Bücher durchforsten, aber wo nur einmal Gott vorkommt, das bleibt drin", erinnert sich Anna Büse. An einen Rückgang der Nutzerzahlen der Bibliothek während des Nationalsozialismus kann sie sich dagegen nicht erinnern.