Theo Hoffmann an Freundin Rosalie Schüttler, 27. Juli 1942

[27.7.42 – Paris]

Liebes Röschen,

Deine kleinen Päckchen mit Kirschen und Plätzchen sind alle heil und unversehrt in meine Hände gelangt. Ebenso alle Deine Briefe mit den Fotos und dem Zeitungsausschnitt. Ich kann es dir immer nur wieder versichern. Was ich hier nun wieder zu sehen bekomme, auch an moderner Kunst, lässt eine Diskussion über diese neue Malerei, dessen Thema Du mir zuschicktest, erübrigen. (Zeitungsauschnitt)

Ich bin voll, übervoll von dem, was auf mich einwirkt. Es lässt sich gar nicht beschreiben. Heute Abend gehe ich in die große Oper und werde total erschöpft sein, wenn ich zurückkehre. Ich kann hier gar kein Ende finden und doch droht es bald, allzu bald. Wahrscheinlich geht es nach Osten. Ich will die letzten Tage meiner Freiheit noch genießen. –

Heute habe ich ein kleines Paket an Dich abgehen lassen. Ich hoffe, dass es unversehrt in

Deine Hände gelangt. Was Du auch schicken kannst, schicke es, es lässt sich alles gebrauchen. Seit einigen Tagen bin ich Unterarzt. – es gibt mir mehr Freiheit, Du weißt, wie sehr ich diese liebe.

Herzlich der Deinige
Theo