Theo Hoffmann an seine Eltern (?), 29. April 1944

29/IV. [1944] [ohne Anrede und Grüße, Briefentwurf an die Eltern ?)]

Briefe vom 20.3./13.und 20.4. heute zusammen erhalten, da die Post nur spärlich, selten und unzuverlässig zirkuliert, will ich Euch nochmals einen kleinen Bericht geben.

Also aus den Einkesselungen, dem unendlichen Morast und den Schneestürmen sind wir glücklich entkommen, allerdings unter Opferung eines großen Teiles des Materials.

Ungefährer Weg seit Beginn des Jahres. Tscherkassy, Siala, Novi – Wiwgorod, Kirowograd zumeist ? Sattel, Novi-Wiwgorod, Kriwoj-Rog, dann à tempo retour, Bug, Dnjestr. Bessarabien Kischinao, die Distanzen sind in Wirklichkeit doppelt und dreifach, weil es hin und her ging. Werde auf Urlaub kommen, wird nicht gleich sein, aber es ist immerhin damit zu rechnen, sobald die Transportverhältnisse sich einigermaßen im Süden stabilisiert haben.

Hier beginnt es jetzt allmählich zu grünen. Wenn die Sonne durchkommt, entsteht gleich eine ganz anständige Hitze. Aber noch haben die Regenschauern die Oberhand. Der Frühling beginnt nicht so schön, wie im vergangenen Jahr bei Kissischansk [?].

Es scheint ein trübes, regnerisches Jahr zu werden. Für den Fall einer Invasion

aus dem Westen wäre es empfehlenswert, wenn [Schreiblücke] mitnehmen sollten, für diese Zeit Oma und Mutter in die Umgebung Kölns zu schicken--