Theo Hoffmann an Freundin Rosalie Schüttler, 17. August 1942

17.8.42

Liebes Röschen,

bevor ich die deutsche Reichsgrenze verlasse, möchte ich Dir noch ein letztes Mal schreiben und Dir für alles danken, was Du für mich in den letzten Monaten getan hast. Wundervoll dieser Sommer, der schon langsam zuende geht. Ich denke nun an das Vorspiel zum 3. Akt der Meistersinger, diesen Gesang von Weltschmerz und tief heiterer Künstlerweise, an Hermann und Dorothea, wie herrlich darin die Sicherheit war, religiös und sinnlich-sittlich gebundenen Lebens. Der Abend sinkt hernieder, (...) Luft, die Kühle tief grünenden Waldes im schwindenden Schein der untergehenden Sonne, welch

ein wunderbares Ganzes, wie ergreift es einen, wie köstlich!

Lebe recht herzlich wohl.

Auf ein baldiges
Dein Theo