Charlotte W. an Theo Hoffmann, 12. Dezember 1943

Sperenberg, 12.12.43

Sehr geehrter Herr Dr. H.

Habe Ihren Brief dankend erhalten. Ich danke Ihnen für die guten Worte, die sie von meinem Mann geschrieben haben. Der Tod meines Mannes ist mir noch unfassbar, es ist ein bitterer Gedanke, dass er zu uns und sein schönes Heim, was er sich selbst geschaffen hat, nie mehr zurückkehren kann. Für sein Kind ist er ein unersetzlicher Vater. Es wird in Kürze 5 Jahre alt und hat ihren lieben Vati gut in Erinnerung. Von allen, die meinen Mann kannten, wird er so sehr betrauert. Die Mutter meines Mannes hat damit ihren besten Sohn hergeben müssen, sie ist untröstlich. Sie hat nun eine Bitte, sie möchte gern wissen, um welche Zeit mein Mann gefallen ist, ob er gleich tot war oder noch was gesprochen hat.

Vielleicht ist einer von den Kameraden, der mit meinem Mann in letzter Stunde zusammenwar, noch dort.

Die Nachlass-Sachen und das Geld erhielt ich dieser Tage, auch dass mein Mann seit dem 1.10. zum Unteroffizier befördert wurde.

Sehr geehrter Herr Dr. H. ich danke Ihnen noch mal recht herzlich und verbleibe mit den besten Grüßen

Ihre Charlotte W.