Theo Hoffmann an Freundin Rosalie Schüttler, 2. September 1944

Liebes Röschen,

schnell einige Zeilen. Die Ereignisse überstürzen sich ja; unsere Katastrophenpolitik zeitigt immer hervorragende Ergebnisse - was war denn anders zu erwarten! Voilà la fin des haricots.

Was mich am meisten ärgert, dass jetzt wohl auch noch der Rest meiner persönlichen Habe wie alle die wertvollen Dinge meiner Eltern, die da unten bei Niedenhafen stehen, wohl endgültig abzuschreiben sind. Ich bin nicht darüber im Bilde, ob von Seiten meiner Eltern irgendwelche Maßnahmen unternommen worden sind, weil ich keinerlei Post von ihnen bis jetzt erhalten habe – wie ja auch von Dir nicht. Wenn die Anglo-Amerikaner

das Gebiet überwänden, ohne dass vorher eine Evakuation gelänge, dann wäre uns ja geholfen. Im Falle einer Evakuation können wir natürlich alles expedieren. Sei recht vorsichtig, wenn es bei Euch mit der Evakuation los gehen sollte; solltest du Dich ihrer entziehen können, versuche es auf alle Fälle. Sonst wird es ein Elend ohne Ende.

Schreibe recht bald. Der Brief geht mit einem Urlauber nach Köln.

Wie immer der Deinige

Theo

2.IX. [1944]

Es ist alles aus.