Theo Hoffmann an Freundin Rosalie Schüttler, 24. Januar 1944
24.1.44 [Poststempel] [Der Brief war nicht mehr im Umschlag enthalten!]
Liebes Röschen,
ich habe Deinen lieben, langen Brief erhalten und auch das Weihnachtspaket, welches von kostbarstem Inhalte war und noch mit erstaunlicherer Liebe verpackt worden war. Diese Art Geschenke sind schlechthin unübertreffbar – ich hätte es gar nicht auseinander packen dürfen, es wirkte wie eine Zerstörung des harmonischen Inhalts.
Der Schlussakt Deines großen Briefes war von hinreißender Offenheit, er brachte unsere gemeinsam verlebten Sunden so nahe, dass ich Dich bei mir fühlte. Ja, ich möchte vor Dir niederknien, Deine Knie umfassen, den Saum Deines Kleides küssen, meinen Kopf in Deinen Schoß senken, durch alle Hüllen hindurch mit allen Sinnen Deine Fraulichkeit erfühlen, ich möchte den Saum des Rocks langsam hochschieben, das zarte Weiß der Schenkel küssend, das duftige zarte Blau der Seide, welche alles zwischen den ausgebreiteten Schenkeln keusch umhüllt; mit allen Sinnen erregt, von dem Duft Deines Körpers berauscht, möchte ich Dich wieder aus dieser letzten Hülle schälen, mit meinen Lippen, mit meinem Mund das berühren, wonach sie verlangen, sich fest saugen in die weiche Zartheit dieser Formen, jede Linie, jede Vertiefung mit der Zunge gierig bestastend und ihre Süße auskostend, es reißt mich zu höchster Ekstase hin, ich will alles von Dir haben bis alle Süße heiß in mich einströmt.
Ich habe es mir genommen in höchster Erregung, willst Du es mir das nächste mal von Dir aus so willig geben? Sage mir ja! –
Und dann überfalle ich Deinen weichen Körper mit feuchten Küssen, Mund an Mund saugt sich fest, bis wir einander eins werden.
Bringe mir unsere Liebe körperlich nahe, gib mir einen Beweis, dessen Wahl ich Deiner unerschöpflichen Fantasie überlasse .... Liebe.
Theo