Vroni B. an Theodor Hoffmann, 26. September 1943
Köln Bickendorf, 26. Sept. 1943
Lieber Theo!
Für Deinen lieben Brief vom 4. Sept. meinen herzlichsten Dank. Ich war sehr erstaunt als ich einen Brief von Dir erhielt. Es ist ja eigentlich ganz selbstverständlich, wenn man irgend wo hilft wo es angebracht ist. Ich werde auch so lange Deine Mutter fort ist Deiner lieben Oma behilflich sein. Aber gefreut habe ich mich trotzdem über Deine Zeilen, denn Du hast in Rußland so viel andere Schwierigkeiten zu bemeistern, daß Du wohl kaum dazu kommst, Dich auch noch mit solchen Gedanken zu belasten. Also mache Dir bitte keine Sorge wegen zu Hause, es ist ja auch wichtig das es Deiner Mutter gesundheitlich wieder besser geht. Wenn sie wieder hier ist werde ich Ihr so wie es meine Zeit erlaubt helfen.
Von hier zu Hause kann ich Dir alles Gute berichten. Leider muß ich Dir schreiben das wir daß kl. Bübchen nicht mehr bei uns haben. Seine Mutter ist mit ihm in eine weniger gefährdete Gegend gefahren. Mir selbst geht es auch ziemlich gut. Es wäre nur zu wünschen, daß es bald zu Ende sei und Ihr könntet alle nach Hause.
Nun wünsche ich Dir alles Gute und verbleibe mit den herzlichsten Grüßen
Vroni
Lieber Theo!
Darf ich Dir auch ganz bescheiden ein paar liebe Grüße senden. Wie ich von Vroni höre bedankst Du Dich für die kleine Hilfe die sie bei Dir zu Hause schon mal erledigt. Wir können uns ja immer schon mal helfen wir sind ja zu mehreren Hausgeistern.
Wann mag nur mal das ganze Elend aufhören? Ich habe von meinem Mann noch gute Nachricht. Er ist mächtig zurück auf Kiew zu. Wenn das so weiter geht ist ja bald doch ein Ende zu erwarten. Wie mag es nur für uns alle kommen?
Nochmals viele Grüße und alles Gute von
Gretchen