Horst Schmitt an seine Eltern, 13. Oktober 1943
O. U., 13.10.43.
Meine Lieben!
Gerade habe ich ein bisschen Zeit und will schnell etwas schreiben. Dass ich auf der Schreibstube bin, macht sich jetzt sehr stark bemerkbar. Die anderen müssen jede Nacht 3-4 Stunden ans Geschütz und ich liege im Bett und schlafe. Ein herrliches Gefühl, wenn andere draussen, wo es jetzt saukalt ist, stehen und ich im warmen Bett liege. Übermorgen ist die Woche schon wieder um. Dann komme ich auf Urlaub und zwar Samstag um 15 Uhr. Ich hoffe, es gibt ein grosses Wiedersehensfest mit Kaffee und Kuchen. Ich freue mich riesig drauf und kann die Zeit garnicht mehr abwarten. –
Morgen soll die Schule anfangen. Sie ist hier in der Stellung organisiert, was sehr zum Vorteil ist. Bis zu diesem schönen Tage wünsche ich Euch alles Gute und verbleibe als das letzte, wieder einmal entflogene Viertel der Familie
Horst