Horst Schmitt an seine Eltern, 16. November 1944

Nr. 28

Osnabrück, 16.11.44.

Lieber Eltern!

Ihr werdet ja inzwischen sicher einen von meinen Briefen, die ich auf besonders schnelle Art nach Hause befördern wollte, erhalten und daraus gesehen, daß Euer Ältester wieder in Deutschland gelandet ist. Selbstverständlich habe ich noch etwas mitgebracht und möchte diese gerne loswerden; denn jeden Tag besteht die Möglichkeit, daß wir wegkommen. Wo bleibt dann mein Paketchen! Wie schon einmal mitgeteilt, besteht augenblicklich nicht Aussicht, mal einige Tage nach Bocholt zu kommen. Wie wäre es nun mit einem Besuch Eurerseits?

Bis der R.O.B.-Lehrgang beginnt

machen wir hier Dienst in einem Regimentsauswahllehrgang, an dem Wachtmeister, Uffz., Gefr. u. Kan. teilnehmen. Der Lehrgang ist bald zu Ende. Dann werden die Fähigen zum R.O.B. ernannt. Von unserer Batterie sind ja alle schon R.O.B. So geht uns der ganze Dienst wenig an. Er ist auch an und für sich ziemlich ruhig. Zu unserer großen Freude bewahrheitet sich sehr wahrscheinlich das Gerücht von der Versetzung nach Nürnberg. Wie schon gesagt, wären wir einer Versetzung nach Nürnberg nicht abgeneigt, da wir dort weniger vom Engländer belästigt werden. Also überlegt Euch die Sache. Augenblicklich sind die Fliegerangriffe nicht so schlimm.

Die besten Grüße

Euer Ältester.