Horst Schmitt an seine Eltern, 11. Januar 1944
O. U., 11.1.44.
Liebe Eltern!
Wieder stehen wir wieder vor einem entscheidenen Tag: morgen soll zum 3. Mal die Quarantäne aufgehoben werden. Diesmal sind die Aussichten etwas besser als beim letzten Mal. Dazu kommt, daß morgen neue Lw.-Helfer, u. a. auch welche aus Bocholt, wieder bei uns einziehen. Auch die Flakwehrmänner beginnen morgen wieder ihren Dienst und der Chef will Ende der Woche nach Wien in Urlaub fahren. Hoffentlich klappt es diesmal. Im übrigen ist es nicht schlimm, wenn ich so lange hier geblieben war, denn nach einer neueren Regelung müssen alle R.O.B. in den RAD auch Freigestellte. Diese Einziehung wird bis zum 13. oder 15. Januar 44 beendet sein. Zu diesem Zweck mussten die Banne eine Liste der R.O.B. unter ihren vom RAD freigestellten HJ-Führern einreichen. Ich bin aber dem Bann 261 garnicht in Erinnerung und Ihr sprecht bitte nicht mit Bannf. Schwegmann. Ich werde also mit Euch überlegen, was ich in der Zeit bis zu meiner Einziehung noch tue. Auf jeden Fall wird es eine schöne Angelegenheit! Und ohne Euren Rat will ich die letzten Wochen meiner 1. Jugend nicht verbringen! Bis zu unserem Wiedersehen, hoffentlich am Donnerstag oder Freitag, die besten Grüsse
Euer Horst.