Horst Schmitt an seine Eltern, 21. Februar 1945
Braunschweig, 21.2.45.
Ihr Lieben!
Nun ist die erste Woche unseres Lebens hier in Braunschweig um und wir haben uns ganz gut eingelebt. Ein toller Konkurrenzkampf hat hier zwischen den 3 Batterien eingesetzt. Ein Zug aktiver Offiziersanwärter hält wohl die Spitze, wenigstens was Exerzierdienst und Marschieren anbetrifft, wie ihre sonstigen Leistungen auf artilleristischem und sonstigen Gebieten sind, wird sich wohl noch herausstellen. Wenn man mit ihnen spricht, merkt man keine besonderen Fähigkeiten. Unsere Ausbildung ist hier vollkommen friedensmäßig. Es geht also hoch her. Wir lernen noch Parademarsch und Präsentiergriff und sonstige
Sächelchen, die gewöhnlich nicht mehr gelehrt werden. In 4 Wochen ist der 2. Abschnitt beendet. Dann folgt der 3., die Hilfsausbilderzeit. Sie wird aller Voraussicht nach schön werden. Vielleicht erlöst uns der Krieg davon!
Die Ereignisse im Westen gehen augenblicklich ziemlich nah an Euch vorbei. Hoffentlich werdet Ihr von den Ereignissen verschont!
Habt Ihr von Helmut mal wieder etwas gehört? Wo treibt er sich augenblicklich herum? Wie geht es ihm?
Hat sich im schönen Bocholt etwas geändert? In der Hoffnung, bald wieder etwas zu hören, grüßt Euch herzlich
Euer Ältester.