KAS (Köln)

Die Klasse 8a

[Von der Klasse 8a sind im Schularchiv weder die Beurteilungen noch die Lebensläufe überliefert. Auch die Aufstellung der eingereichten Aufsatzthemen konnte nicht aufgefunden werden. Die folgende Aufgabenstellung wurde den Aufsätzen direkt entnommen. Er wurde offenbar on sämtlichen Schülerinnen ausgewählt.]

 

1.) Entspricht die Haltung des Leutnants Siewers meinen Vorstellungen vom deutschen Offizier? (Im Anschluß an Beumelburgs Novelle „Der Feigling“)


Abituraufsatz

Entspricht die Haltung des Leutnants Siewers meinen Vorstellungen vom deutschen Offizier?

(im Anschluß an Beumelburgs Novelle: „Der Feigling")

Der Kampf in Frankreich hatte 1917 seinen Höhepunkt erreicht. Noch einmal sollte ein Pioniertrupp den Höhenzug des Chemin des Dames erstürmen; aber der Feind wehrte sich A.verbittert . Erich Siewers war erst vor einigen Tagen aus der Heimat zu seiner alten Truppe Flüchtigzurückgegehrt , wo er nach einem Kursus zum Leutnant befördert worden war. Er erhielt Befehl Z._ von Laon aus vorzugehen und den Chemin des Dames A.anzugreifen . Der junge Leutnant hatte aus der Heimat Ersatz bekommen Z._ und mit diesen jungen und unerfahrenen Kräften mußte der Angriff geführt werden.

Auf dem Marsch nach vorne trat wer ist H. B.?Hans Buschenhagen vor seinen Leutnant um sich krank zu melden ; der Gedanke an Kampf und Tod ließ die Angst A.in ihm Herr werden. Siewers kannte diese Bitten, ja, er verstand sie zu gut, wie oft hatte er den inneren Kampf bei sich selbst durchgemacht. Aber der Krieg fordert Mut und Entschlossenheit Z._ nicht nur von einem Offizier, sondern auch von jedem _ G.Soldat ; Buschenhagen mußte mit.

Die feindliche Artillerie, die genau die feindlichen Bewegungen beobachtete, begann zu schießen. Granaten sausten durch die Luft und versprengten Siewers' Truppe. Langsam wurde es wieder ruhig, und Siewers ließ weitergehen. Es hatte Verwundete und Tote gegeben Z._ und - Buschenhagen fehlte.

In der neuen Stellung erhielt der Leutnant die Nachricht vom Kommandeur, daß man Buschenhagen gefunden Zeitf.hatte ; Lückeer muß dem Kriegsgericht übergeben werden. Siewers nicht klarunterschrieb - überlegte - und wandte sich dann zu Buschenhagen. Äußerlich ganz ruhig erzählte er ihm, wie er selbst welchen?diesen Zwiespalt überwinden mußte. Auch er hing, wie jeder junge Mensch Z._ am Leben. Alle, die vor dem Feind stehen Z._ Sind diese Worte in einer Unterredung mit B. gewechselt worden?haben den Tod vor Augen, und sie müssen einen starken Willen haben Z._ sich zu überwinden, um den Tod trotzig entgegentreten zu können.

Der Zusammenhang ist nicht klarLeutnant Siewers erhielt den Auftrag Z._ einen französischen Panzer im Vorfeld zu vernichten. War es nicht eine gute Gelegenheit Z._ Buschenhagen diesen Auftrag zu übergeben, daß er wieder vor sich selbst bestehen konnte? Sicher würde es sein Handeln vor dem Kriegsgericht nicht entschuldigen. Viele Gedanken quälten den jungen Offizier. Konnte er es verantworten, durfte er es tun? Wenn Buschenhagen die Stellung wieder erreichte Z._ war alles gut, aber war es nicht seine Schuld Z._ wenn es anders kam? Siewers ließ Buschenhagen kommen, um ihn selbst was?zu fragen . Mit strahlenden Augen nahm er den Auftrag an. Obwohl der Leutnant hat er es wirklich gewußt?wußte , daß Buschenhagen den A.Auftrag mit seinem Leben Unzusammenhängendbezahlen mußte, willigte er endlich ein. Die Nächte waren kurz und der Feind jenseits des Panzers sehr wachsam.

Leutnant Siewers und Unteroffizier Schwarzkopf gaben dem jungen, unerfahrenen Gr.Soldat die letzten Anweisungen; sie beruhigten ihn und sprachen ihm Mut zu.

Siewers verfolgte in seinen Gedanken den Weg des Kleinen und wartete, gespannt bis zum Äußersten Z._ auf die Explosion des Panzers. Ein feindliches Feuer unleserlichbeharkte das Vorland. Es waren unsäglich qualvolle und zermürbende Augenblicke für den Leutnant.

Dann durchriß eine Explosion die Stille, ein roter Feuerschein zeichnete sich am Himmel ab. Buschenhagen hatte seinen Auftrag erfüllt! Es wurde langsam heller Z._ von den deutschen Stellungen aus ließen sich Bewegungen erkennen. Durch die Morgendämmerung rannte ein Soldat auf die deutschen Stellungen zu - es war Buschenhagen.

Mit ausgebreiteten Armen und einem Leuchten in den Augen kam er immer näher. Doch das Schicksal ging unerbittlich seinen Weg, niemand kann ihm ausweichen. Als Buschenhagen in den Graben herunterspringen wollte, trifft ihn ein feindliches Geschoß, und er fällt tot in die Arme seines Leutnants.

Beumelburg gibt uns in „dem Feigling" ein wahres Bild echten Gr.Offiziertums . In jeder Lage sehen wir den jungen Leutnant, sei es, daß Verständnis und Mitfühlen oder Härte und Entschlossenheit von ihm gefordert werden. Er kennt die Sorgen jedes einzelnen und weiß um die Furcht, die alle vor dem Kampft befällt. Wie oft hat er sich selbst durchringen müssen, um unverzagt Seite an Seite mit den Kameraden vorstürmen zu können.

Das Wort: „Leutnant sein, heißt Z._ seinen Leuten vorleben" hat er sich ganz zu eigen gemacht. Was er von den Untergebenen verlangt, wird er stets auch von sich selbst verlangen. Sein feines Empfinden sehen wir A.aus der SatzUnterhaltung des Leutnants mit Buschenhagen . Ganz offen steht er ihm gegenüber und erzählt von seinen genaueigenen Erlebnissen und gewinnt so das Vertrauen des jungen Menschen. Aber nicht nur Buschenhagen gegenüber, passt das in d. Zusammenhang?der sich selbst einen Feigling nennt, sehen wir ihn, im Kreise der nicht klaranderen Führer beweist er ebenso seine kameradschaftliche und auch verantwortungsbewußte Art. Gerne nimmt er ihren Rat an, aber im rechten Augenblick weiß er doch Z._ von seiner Macht Gebrauch zu machen.

Leutnant Siewers zeigt in seinem Handeln, daß er würdig ist, deutscher Offizier zu sein. Stets Zeitwechselwar er bemüht allen Anforderungen, die sich ihm A.entgegenstellten , gerecht zu werden. Leutnant Siewers verkörpert den Offizier des Weltkrieges und den des heutigen Krieges, in seiner pflichtgetreuen und verantwortungsbewußten Art.

Der Inhalt d. Novelle ist nicht genügend klar wiedergegeben. Die Bearbeitung der gestellten Frage verrät zwar Verständnis, doch auch hier wird vieles nur andeutungsweise behandelt. Die Schrift ist sehr schwer leserlich.

ausreichend (4)

1.III.43