DKG (Köln)

Vorschläge für den deutschen Aufsatz der Reifeprüfung 1941

1.) Der deutsch-engl. Gegensatz - worauf beruht er, worin besteht er?

2.) Anpassung ist notwendig, Anpassung ist gefährlich.

3.) Welche biologischen Tatsachen sind für meine Lebensführung von Bedeutung?


Beurteilung

Schüler T., Bernd

T. stammt aus einer alten westfälischen Familie. Sein Verhalten den Lehrpersonen und Kameraden gegenüber lässt auf eine gute sorgfältige Erziehung durch das Elternhaus schliessen. Eine schon in frühen Jugendjahren einsetzende akute Herzschwäche beeinflussen sowohl sein geistiges wie körperliches Wachstum sehr, so dass er dreiviertel Jahr der Schule fernbleiben musste. Die Erkenntnis seiner Krankheit macht ihn zu einem stillen, versonnenen und zurückhaltenden Jungen. Durch grossen Fleiss, der auch in einer gut und sorgfältig angelegten Jahresarbeit über die Rodenkirchener Autobahnbrücke zum Ausdruck kommt, konnte er ausreichende Leistungen in der Schule erzielen.

Lebenslauf

Den Herrn Direktor des Staatlichen Dreikönigsgymnasiums bitte ich um Zulassung zur Reifeprüfung Ostern 1941.

Am 10. Dezember 1921 wurde ich als Sohn des jetzigen Oberreichsbahnrats Bernhard T. und seiner Ehefrau Änny, geborener R., in Köln geboren. Von Ostern 1928 bis Ostern 1932 besuchte ich die Volksschule. Dann wurde ich Schüler des Dreikönigsgymnasiums bis zur Versetzung meines Vaters nach Euskirchen am 1. Mai 1933. Dort besuchte ich das Gymnasium bis Weihnachten des gleichen Jahres. Am 1. Januar 1934 wurde mein Vater an die neu gegründete Oberste Bauleitung der Reichsautobahnen in Köln berufen. So kam ich wieder in meine Heimatstadt und in die frühere Schule zurück.

Wegen einer akuten Herzschwäche infolge zu plötzlichen Wachsens mußte ich in der Untertertia ¾ Jahr aussetzen, so daß ich diese Klasse wiederholte.

Schon früh hatte ich Freude am Basteln und am technischen Dingen. Durch den Beruf meines Vaters erhielt ich einen größeren Einblick in die vielseitigen technischen Errungenschaften der Gegenwart. Besonders befaßte ich mich in meiner Freizeit mit den Neuerungen im Eisenbahnwesen und Brückenbau.

Am 4. Dezember 1935 trat ich in das Deutsche Jungvolk ein und wurde am 19. Juni 1937 zur H.J. überwiesen. Am 12. Juni 1940 wurde ich gemustert, wurde aber wegen der noch bestehenden Herzschwäche um 1 Jahr zurückgestellt.

Als Wahlfach im Abitur habe ich Erdkunde genommen.

Nach dem Examen beabsichtige ich, mich dem Studium des Eisenbahn- und Brückenbaues zu widmen.

Ich bitte, mein Religionsbekenntnis auf dem Reifezeugnis zu vermerken.