DKG (Köln)

Gesamtbeurteilung der Unterprima (Realgymnasium) 1937

Gesamturteil über die Klasse UIr.

Die Leistungen wie das Streben der Klasse hielten sich im allgemeinen auf einer erfreulichen Höhe. Der kameradschaftliche Zusammenhalt der Schüler untereinander war vorbildlich, ihr Verhalten und Auftreten gegenüber den Lehrern stets taktvoll.

So war es für den Lehrer eine Freude, mit der Klasse zu arbeiten.


Beurteilung

Unterprimaner T., Hans.

Er besitzt ausreichende Begabung und Urteilsfähigkeit. Seine Mitarbeit in der Schule war meist rege, ebenso sein häusliches Streben; daher waren seine Leistungen in der Schule erfreulich. - Seine ganze Liebe gehört dem Deutschen Jungvolk. Infolge seiner gründlichen und aufopfernden Tätigkeit  wurde er - seit dem 1.5.1933 in der HJ - in kurzer Folge zum Jungzug-, Fähnlein- und Stammführer befördert. Für das Wohl seiner Unterführer und Jungen opferte er seine Freizeit und einen grossen Teil seiner Ferien. Umso mehr ist anzuerkennen, dass dabei seine Leistungen in der Schule auf einer gewissen Höhe blieben.

Leibesübungen betreibt er gern und hat es im Geräteturnen zu guten Leistungen gebracht. Die stramme äussere Haltung, die er stets zeigt, spiegelt den inneren Menschen wieder. Voller Selbstbeherrschung, beharrlich in dem Streben nach dem, was er als gut erkannt hat, dabei höflich und zuvorkommend, ohne jemals schmeichlerisch zu werden: So kann er als „ganzer Kerl" gelten.

Für den Beruf eines Volksschullehrers, den er sich erwählt hat, ist er in hohem Grade geeignet.

Lebenslauf

Hierdurch bitte ich um Zulassung zur Reifeprüfung im Ostertermin 1937.

Am 29. Oktober 1917 wurde ich als erster Sohn des Johannes T. und seiner Ehefrau Meta geborenen T., beide evangelischer Religion, zu Swinemünde, Kreis Usedom-Wollin, geboren. Ostern 1924 kam ich auf die Volksschule. Nach mehrmaligem Schulwechsel kam ich gegen Ende des ersten Schuljahres nach Köln. Hier besuchte ich die evangelische Volksschule Eigelstein. Ostern 1928 wurde ich nach bestandener Aufnahmeprüfung in die Sexta des staatl. Dreikönigsgymnasiums aufgenommen.

Deutsche Sprache und Literatur, deutsche Geschichte und Leibesübungen waren Gebiete, die mich besonders anzogen. In die Zeit der ersten Jahre auf dem Gymnasium machte ich viele große Reisen mit den Eltern. So lernte ich Ostpreußen, Schlesien, die Ostsee und das Gebiet um die Reichshauptstadt kennen. Diese Kenntnisse wurden durch 2 nationalpolitische Lehrgänge, der erste in Kamp[=?] am Rhein und der zweite in Freilingen im Westerwald, erweitert. Durch Fahrten mit der Hitlerjugend, der ich am 1. Mai 1933 beigetreten war, lernte ich den Schwarzwald und den Niederrhein kennen. Seit dem 1. September 1933 gehöre ich dem deutschen Jungvolk an. Ich bekleidete bis zum 1.10.1936 den Posten eines Fähnleinführers und stehe heute im Range eines Stammführers. Durch diese Stellung war die Gestaltung meiner Freizeit restlos bestimmt: Fortbildung für den Dienst im Jungvolk.

Als Leistungsfach wähle ich Deutsch. Nach Ablegung der Reifeprüfung und Erfüllung der Arbeitsdienstpflicht beabsichtige ich den Beruf eines Volksschullehrers zu ergreifen.