DKG (Köln)

Vorschläge für den deutschen Aufsatz der Reifeprüfung 1941

1.) Der deutsch-engl. Gegensatz - worauf beruht er, worin besteht er?

2.) Anpassung ist notwendig, Anpassung ist gefährlich.

3.) Welche biologischen Tatsachen sind für meine Lebensführung von Bedeutung?


Beurteilung

Schüler E., Peter Josef

E. stammt aus einer mittleren Beamtenfamilie. Seine Vorfahren mütterlicherseits waren sesshafte Bauern aus der ländlichen Umgebung von Köln.

Diese von den Ahnen ererbte Liebe zur heimatlichen Scholle ist auch heute noch in E. lebendig. Ausser den vielseitigen Pflichten, die die Schule an ihn heranträgt und die er gewissenhaft erfüllt, geht er auf dem elterlichen Bauernhofe in seiner kurzbemessenen Freizeit eifrig seinen Eltern zur Hand.

E. macht trotz seiner Jugend auf seine Umgebung einen gereiften Eindruck, der in einer ausgesprochenen Führernatur zur Geltung kommt. Dieser entspricht auch seine schon im jugendlichen Alter einsetzende Führertätigkeit in der Hitlerjugend.

Sein grosses Interesse für die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer kommen in guten Leistung[en] zum Ausdruck.

Lebenslauf

Den Herrn Direktor des Staatlichen Dreikönigsgymnasiums bitte ich um Zulassung zur Reifeprüfung Ostern 1941.

Am 21. Februar 1923 wurde ich, Peter Josef E., als zweites Kind des Reichsbahnobersekretärs Hubert E. und seiner Ehefrau Odilia, geb. B., zu Köln-Volkhoven geboren und in der katholischen Konfession getauft und erzogen.

Von meinem 6. bis 10. Lebensjahre besuchte ich die Grundschule meines Heimatortes. Zu Ostern 1933 trat ich in die erste Klasse des Staatlichen Dreikönigsgymnasiums in Köln ein. In den folgenden Klassen spürte ich eine besondere Zuneigung zu den mathematischen Fächern. Durch das Geschenk eines Flugzeug-Baukasten wurde meine Aufmerksamkeit besonders auf die Luftfahrt gelenkt. In der Flugphysik folgte ich mit Eifer den Messungen an den Versuchsflugzeugen. Als ich durch Zufall das Glück hatte, in einem Flugzeug wirklich zu fliegen, reifte in mir der Entschluß später einmal in der Flugzeugindustrie als Diplom-Ingenieur zu arbeiten. Mein Wahlfach soll Mathematik sein.

Am 1. Januar 1934 trat ich in meinem Heimatort in das Deutsche Jungvolk ein. Kurz nach meinem Eintritt übertrug man mir eine Jungenschaft. Bis zu meinem Übertritt am 1. Oktober 1938 in die Hitler-Jugend führte ich einen Jungzug. Dort wurde ich nach kurzer Zeit Kameradschafts-, Schar- und schließlich Hauptscharführer. Das Vertrauen der oberen Führerschaft berief mich bald zum Gefolgschaftsführer. Daneben bin ich heute noch wegen Führermangel als Schar-, Hauptscharführer und Kassenwart tätig. Ich habe diese Tätigkeit auf politischem Gebiet bisher neben meinen Schularbeiten, ohne diese wesentlich zu beeinflussen, verrichtet.

Am 25. September 1940 meldete ich mich als Kriegsfreiwilliger bei der Wehrmacht, um auch dem Vaterland in einer Zeit, wo es in schwerem Ringen steht, meinen Dienst zu widmen.

Ich möchte, daß mein Bekenntnis auf dem Reifezeugnis vermerkt wird.