Johannes Ließem an seine Frau Elsbeth, 8. November 1939
8. November 1939
Liebe Elsbeth!
In Eile ein paar recht herzliche Grüße und die Küsse, die ich bei Dir im Urlaub versäumt habe. Ich bin glücklich hier gelandet. In unserer Kompanie ist noch alles beim Alten. Rückberufungen aus dem Urlaub sind nicht vorgekommen.
Dein leckeres Päckchen fand ich hier vor. Die Waffeln sind inzwischen schon heidi.
Hat Dorotheechen sich nun damit abgefunden, daß Vati weg ist, oder spricht sie schon nochmal von mir?
Ich muß mich tatsächlich erst wieder hier einleben, denn mit den Gedanken bin ich noch mehr bei Dir als hier. Unser Spieß heiratet nächste Woche. Er will auch eine Hochzeitsreise machen.
Er hat also etwas Schönes vor sich. Na, wir alten Eheleute kennen das ja. Hoffentlich werden die beiden so glücklich wie wir.
Also, liebe Elsbeth, heute kann ich Dir keinen längeren Brief schreiben. Dies ist das versprochene „Lebenszeichen“. Ich grüße und küsse Dich nochmals recht herzlich und feste und bin
Dein geliebtes Mannchen.
Sammelstelle ist weggefallen.