Johannes Ließem an seine Frau Elsbeth, 26. Februar 1941

26. 2. 1941

Meine liebe, liebe Elsbeth!

Nur einige Zeilen kann ich Dir heute schreiben, da ich gleich weg muß. So will ich Dir nur sagen, wie schrecklich lieb ich Dich habe und immer Dein getreues Mannchen bin.

An das Arbeitsamt habe ich geschrieben; Kopie anbei. Ebenfalls habe ich die Steuerkarte bekommen und schon abgeschickt.

Heute war wieder ein „heißer Tag“. Der Chef hat gebrüllt, daß es so eine Art hatte. Aber, ich war nicht in erster Linie der Hauptbeteiligte. Und jetzt ist auch wieder Ruhe. Aber mitnehmen tut einen das ja doch etwas.

Ja, liebe Elsbeth, mit Deinem Wunsch, ich solle an Dich denken, ist es schon so was. Aber nachts um 2,00 Uhr schlafe ich ja wohl meistens und es wäre gut, wenn Du das auch tätest.

Und wie freue ich mich auf meinen Urlaub.

Das könnte jetzt meinetwegen immer so weitergehen. Stellst Du Dir schon alles Schöne vor?

Ich ja! Ach, Elsbeth, ich will Dich überallhin küssen, auf Deine

Augen, Deine Stirn, Deinen schönen, lieben Mund, auf die lieben Knöspchen Deiner Brust und Deinen mir so lieben Körper.

Ich bin immer Dein jungverliebter und getreuer Hannes.