Hannes Ließem an seine Frau Elsbeth, 18. September 1939

18.9.39

Liebe Elsbeth!

Ich lasse Dir durch einen Kameraden ein paar Zeilen durch den Gruppenführer Fassbender mitgeben der heute nach Godesberg kommt. Ich selbst kann vorläufig nicht schreiben da ich eine harmlose Entzündung am rechten Arm habe. Zuerst einmal recht herzliche Grüsse an Dich und Dorotheechen. Die Bilder habe ich jetzt bekommen die alle sehr nett sind

und ich keine zurücksende. Schreibe mir doch bitte demnächst einmal wie es Dir geht. Wiederholen sich die bekannten Zwischenfälle noch öfters?

Gib Herrn Fassbender folgendes für mich mit: Fotoapparat nebst Zubehör.

1 Paar Sockenhalter
1 oder 2 gute Bücher

Wenn es in der Eile möglich ist, ein kleines Taschenschach, wie Mattes eins hat. 2 Isopan-Filme nicht vergessen.

Die Post geht sehr langsam. Ich habe Dir bis jetzt ca. 6 - 7 mal geschrieben, die Du inzwischen wohl bekommen hast. Wir liegen jetzt in Schlossbeck bei Prüm in der Eifel, wir leben hier im tiefsten Frieden.

Was macht Mattes? Hilft er Dir noch immer? Grüsse auch Deine u. meine Eltern u. Geschwister. Ist inzwischen von Euch oder von der „Adler“ jemand weggekommen?

Zum Schluß nochmals die herzlichsten Grüsse und gute Wünsche für den morgigen Tag

Dein Hannes.

Viele Grüsse erlaubt sich der Stenotypist
H. Robahn.

Herrn Roberts sehe ich nicht mehr, er ist versetzt.

Aufgrund einer Armverletzung wurde der Brief von Hannes' Kameraden Robahn geschrieben.]