Johannes Ließem an seine Frau Elsbeth, 20. Februar 1940
20. Februar 1940
Liebe Elsbeth!
Dein Brief hat mich, wie immer, recht sehr gefreut. Du sprichst öfters von Urlaub. Du kannst Dir denken, daß auch mein Sinnen und Streben darnach gerichtet ist. Es geht jetzt aber alles der Reihe nach. Zuerst kommen jetzt diese dran, die noch keine 20 Tage gehabt haben - alle 7 Tage 10 Mann. Dabei haben wir von dieser Sorte noch an die 50. Diese wären dann in 5 Wochen durch. Ich nehme an, daß ich darnach aber so ziemlich mit als Erster drankomme. Aber immerhin: 5 Wochen sind 5 Wochen. Das dies nicht dazu dient, Deine und meine „Urlaubsstimmung" zu heben, ist klar. Aber was bleibt uns anders übrig, als uns von Weitem recht gern und lieb zu haben. Dann vergeht auch noch diese Zeit.
Ich muß jetzt Schluß machen. Die Post ist im Begriff, zu verschwinden. Das nächste Mal wieder mehr. So grüße ich Dich und Dorotheechen ganz herzlich und drücke Euch fest an mich.
Dann gebe ich Euch beiden einen herzhaften Kuß und bleibe immer
Euer getreuer
Hannes