Johannes Ließem an seine Frau Elsbeth, 4. Mai 1941
4. Mai 1941
Meine liebe Elsbeth!
Zuerst mal wieder recht herzliche Grüße. Diesmal kommen sie wieder direkt durch erste Hand. Josef Bergheim hat nochmal gerade Schwein gehabt.
Unser Spieß liegt noch immer im Krankenhaus. Die gebrochenen Knochenenden waren nicht zusammengewachsen. Nun sind die Enden angebohrt worden, damit der Saft aus beiden Enden zusammentreten kann und die Knochen zusammenwachsen können.
So, nun muß ich weg. Gleich habe ich Stiefelappell abzuhalten und in einer Stunde Gewehr-, Seitengewehr- u. Gasmaskenappell. Weil die Leute aber jetzt abhauen, muß ich schließen.
Wollte nur nicht ohne ein Lebenszeichen Bergheim ziehen lassen.
Ich küsse Dich und Dorotheechen ganz herzlich egal und Dich nochmal innig auf Deinen
lieben Mund. Ich bin immer Dein getreuer Hannes.