Johannes Ließem an seine Frau Elsbeth, 15. November 1943

15. November 1943

Meine liebe, liebe Elsbeth.

Immer noch nicht bin ich dazu gekommen, Dir zu schreiben und auch jetzt stehen mir nur Minuten zur Verfügung. Mit Das tut mir umso mehr leid, als ich Dir doch einen schönen Namenstagsbrief schreiben wollte, damit ist‘s nun Essig. Aber ich hole, wenn eben möglich, bald nach. Mit unserer „Ausbildung“, die eigentlich heute für 6 Wochen beginnen sollte, ist‘s ein kurzer Traum gewesen. Nächstens mehr. Anbei noch 2 Zulassungsmarken. Schicke mir aber nach Möglichkeit nichts, auf keinen Fall Wertvolles. Ich weiß nicht, ob es überhaupt ankommt. Das Paketchen von Anna halte nur ruhig. Ich lasse ihr danken. Bei nächster Gelegenheit schreibe ich.

Vorläufig richte ihr das aus.

So, und nun recht herzlichen Glückwunsch zum Namenstag. Ich denke, auch was um uns vorgehen mag, an Dich ganz fest und innig. Du armes Mädchen mußt Dich nun mit einem solchen „Namenstagsbrief“ begnügen. Aber, gleich gehts weiter.

Noch eins, sorge Dich nicht. Ich bleibe oben auf. Unser Auftrag ist nicht gefährlich. Sorge Dich nicht, sondern denke an Deinem Namensfest einmal an mich.

Ich küsse Dich innig und bin immer
Dein Hannes

Sorge Dich nicht!