Toni Roos an seine Frau Elisabeth, 14. September 1942

14. Sept. 1942.

Liebes Lieschen!

Deinen Brief vom 8. heute mit Dank erhalten. Heute erneut 12 Eier an Dich abgeschickt, mehr folgt in nächsten Tagen. Morgen geht eine Büchse mit Butter an Dich ab. Frage:

Hast Du die Büchse Butter welche nur mit Packpapier umwickelt war erhalten? Hatte keinen Karton mehr.

Eine leere Büchse habe ich erhalten von Dir die geht wie bereits gesagt morgen gefüllt ab.

Mit Kaffe ist es hier sehr beschissen ich habe zwar hier noch ein Kilo, aber er kostet inzwischen 76,- Rm hier.

Der Hut ist mit einem Paar Strümpfe an Dich unterwegs. Bon Bon in Schokolade habe ich in einem Kilopaket an Gustav abgeschickt, er wird sich freuen. Auch an Günther sende ich morgen 1 Pfd Bonbon und an Dich für Weihnachten peu à peu. Sonst ist hier noch alles beim Alten, bin aber wieder in der Gewichtszunahme begriffen und habe 4 Pfd zugenommen.

Brühl ist also wie Du mir mitteilst noch ruhig und nehme ich an, daß da in Köln nicht mehr viel kaput zu werfen ist der Tommy auch aufhört mit der Biesterei.

Anbei sende ich dir noch eine Marke für Gustav ein Kilopäckchen zu senden.

Sei so nett und sende mir noch mal die Adresse von Peter Klug habe Deinen Brief mit der Anschrift verlegt und kann nicht mehr finden.

Was hattest Du denn am Magen? Zuviel oder zu wenig gegessen? Geh lieber mal zum Arzt.

Mit meinem Urlaub wird es Mitte Oktober werden, da es sich nicht rechnet für 3 Tage zu kommen, habe ich 2 x die Wochenendbusfahrt zusammengelegt.

Sonst ist man hier sehr hart[?] mit dem Urlaub, denn man macht jetzt in Strafe für Überschreitung etc. Mir geht es soweit ganz gut aber ich hoffe, daß es mir bald noch besser geht, da ich mit einem Bekannten eigene Küche habe. Der Schlangenfrass hier macht einen kaput auf die Dauer.

Also schreibe mir sofort den Erhalt der Päckchen.

Grüße bitte die Olle und sage ihr ich würde ihr auch etwas schicken. Also Gruß u. Kuss und
alles Gute
Tony.