Günther Roos an seine Eltern, 25. November 1942

Bremen, den 25.11. 42

Liebe Eltern!

Ihr könnt Euch ja vorstellen, daß ich ziemlich erschüttert war, als ich hörte, daß Vater auf Urlaub sei. Habe sofort alles versucht, wenigstens Wochenendurlaub zu bekommen. Wäre beinahe geklappt. Da kam aber die Nachricht, daß Samstag Besichtigung durch den General ist, und so ist alles Scheiße. Schade!

Nach dem Truppenübungsplatz kommen wir wahrscheinlich auch nicht. Es geht hier sowieso alles drunter und drüber. Ein großer Teil der Ausbilder kommt nach Stalingrad. Das ist nicht schön, wenn die Ausbilder wechseln.

Neues gibt es trotzdem bei uns nicht

viel. Nur ist es saukalt. Es friert schon ganz tüchtig. Trotzdem geht es mir noch sauwohl.

Jetzt muß ich aber schließen, da die Mittagspause bald zu Ende ist, und ich meine Sachen noch auf Vordermann bringen muß.

Also alles Gute und

Heil und Sieg
Günther