Toni Roos an Sohn Gustav, 23. April 1939

23.4.39.

Mein lieber Gustav habe deinen Brief mit Dank erhalten, jedoch war mir bis heute ein Besuch deiner Frau Mutter bei Dir nicht bekannt. Wahrscheinlich hat Elisabeth mit dem Schreiben gewartet bis mein Umzug Montag nach Trier erfolgt ist, sodaß ich bei der Ankunft einen Brief vorfinden werde. Du scheinst ja eine herrliche Beschäftigung als Steinklopfer zu haben aber tröste dich auch das ist gesund. Soeben habe ich von deiner Frau Mama auch einen Brief bekommen Elisabeth hat infolge meines Stellungswechsels und der verfluchten Quatschweiber in Brühl [?]’s wieder einen Rappel bekommen.

Sollen sich alle nicht um mich kümmern, ich weiß was ich tue und auch was zu meinem späteren Fortkommen ist. Denn ich bin in einem mir ganz neuen Fachgebiet und da kann ich nicht auf einem Posten hocken bleiben und alles dem lieben Gott überlassen die Zeiten sind vorbei und die Weiber müssen dies einsehen lassen. Hätte ich nicht immer auf das Gequatsche der Weiber gehört so ginge es uns heute allen bedeutend besser. Kommen Sonntag nach dort zu Besuch schreibe der Elis. wann wir kommen können.

In Eile mit Gruß
und Heil Hitler
Vater.

Zeitschriften bringe ich mit.
Penunsen auch.