Gustav Roos an Bruder Günther, 13. April 1941

Bergen, Ostern 1941

13.4.

Lieber Günther!

Für Deinen Brief vom 6. vielen Dank! Über Deinem „Sündenfall“ bekam ich mehrere Lachkrämpfe. Du Ärmster! Mutter wird Dich noch bei Deiner Hochzeit damit wild machen!

Über das, was ich hier mache, kann ich wirklich nichts mehr schreiben. Aber 2 fabelhafte Bücher habe ich gelesen: „100 Tage Sonnenschein“ von Bruno H. Bürgel; den wirst Du vielleicht von seinen astron. Büchern her kennen. Das Buch war in der Art der Bannnbücher[=?] geschrieben. Das zweite ist „Sergeant Berry und der Zufall“. Also dabei wieherst Du vor Lachen!! Da es mir so gut gefallen hat, werde ich es abschleppen und, wenn’s geht, nach Hause schicken.

Im Laufe dieser Woche fliege ich wohl hier raus. Schade! Hier kann man es 2 Jahre aushalten! Mir wird es immer ganz übel, wenn ich wieder an Lager Bergen denke!!

In der Sache, von der Du mir schreibst, kannst Du von mir aus machen, was Du willst.

So und nun alles Gute und herzliche Grüße!

Heil und Sieg!

Gustav