Günther Roos an Mutter Elisabeth, 15. Juli 1944

Celle, den 15.7.44

Liebe Mutter!

Wieder eine Stufe zum Marschall mehr. Bin heute rückwirkend vom 1.6. zum Wachtmeister befördert worden. Es wurde ja auch langsam einmal Zeit. Somit habe ich auch endlich Gewißheit, daß ich diesen Lehrgang siegreich bestehen werde. Das hätten wir dann ja auch mal wieder geschafft. Leicht wars nicht.

Augenblicklich feiere ich krank. Habe wieder einmal die alte Geschichte mit meiner weichen Birne. Kopfschmerzen am laufenden Band. Befund: Stirnhöhlenvereiterung. Es ist zum Kotzen. Dachte die Sache sei endgültig vorüber, da ich jetzt zwei Jahre Ruhe hatte.

Werde alles daran setzen, daß ich zu einem Spezialarzt überwiesen werde, damit die Sache endlich mal ins Reine gebracht wird. Ebenfalls lasse ich mir augenblicklich die Beißerchen in Ordnung bringen. Viel Vergnügen! Sonst geht es mir, außer diesen kleinen Schönheitsfehlern tadellos. - Eben erhalte ich Dein Paket. Vielen Dank! Kommt gerade zur Beförderung richtig. Da ich seit vorgestern absoluter Nichtraucher bin, sind die Zigaretten ein Geschenk des Himmels! Schicke mir doch bitte ein Päckchen Tabak aus dem Buffet.

Nun aber Schluß! Alles Gute und

Heil und Sieg!
Günther