Gustav Roos an Vater Toni, 20. November 1941

Russland, am 20.11.1941

Lieber Vater!

Gestern abend bekam ich noch Deinen Brief vom 18.10. und vernahm, dass Du am 15.11. dieses gottgesegnete Land verlassen hast. Du Glücklicher!! Auf Deinen Wunsch hin schreibe ich von nun an nach Brühl. Ja, ich soll in Urlaub kommen, meinst Du. Das ist nun leider gänzlich ausgeschlossen. In diesem Jahr auf keinen Fall mehr, denn noch ist der Feldzug nicht aus!

Mit dieser Tatsache habe ich mich abfinden müssen. Und es ist ein seltsames Gefühl, Weihnachten fern von Hause verleben zu müssen.

Sobald mein Regiment zur Ruhe übergeht, wird es wahrscheinlich auch Urlaub geben. Vielleicht ist Tula unsere letzte Aufgabe! Wollen wir das beste hoffen!

Dir jedenfalls wünsche ich alles Gute für die Zeit in Brühl und hoffe, dass Du ein paar schöne, gemütliche

Wochen dort verlebst!

Heil und Sieg!
Gustav