Gustav Roos an Mutter Elisabeth, 18. September 1942

Russland, am 18.9.1942

Liebe Mutter!

Kurz nur einige Zeilen heute! Ich habe nämlich einen herrlichen Dünnpfiff mit allen Schikanen und zu nichts Lust, nicht mal zum Schreiben. Es geht aber vorüber und darum kann es mich auch nicht erschüttern. Wir liegen noch immer in Stellung, es ist ziemlich ruhig. Ich bin auf dem Btl. und mache Vermittlung, spiele also „Frl. vom Amt“, auch ein angenehmer Posten. Im übrigen auch alles in Ordnung!

Also, liebe Mutter, sei für heute bitte mit den wenigen Zeilen zufrieden! Denk’ dran: Der Dünnpfiff ist die schlimmste Krankheit!

Bald sollst Du aber wieder mehr von mir hören!

Bis dahin also alles Gute u. die herzl. Grüße! Heil u. Sieg!
Gustav