Elisabeth Roos an Sohn Günther, 17. April 1943

Brühl, den 17.4.43

Mein lieber Günther!

Habe deinen Brief vom 14. dankend erhalten, und bin froh daß das Paket mit Wäsche gut angekommen ist. Hoffentlich kommt die schmutzige Wäsche bald an damit ich sie noch in Ordnung bringen kann, und sie dir dann mitbringen kann. Ich komme also Gründonnerstag abends in Celle an, und hoffe dann bestimmt ein Zimmer zu haben. Ich verlasse mich ganz auf dich. Habe mich gestern an der Bahn erkundigt wegen der Zulassung, wenn ich die Fahrkarte ab Brühl bis Celle löse brauche ich keine Zulassung. Ich fahre nun Donnerstag mittag um 12.07 ab Köln und bin um 17.17 in Hannover, ab Hannover 17.49 und bin dann um 19.03 in Celle. Wenn du nun am Bahnhof sein kannst, so wäre daß ja sehr schön, andernfalls mußt du mir mein Zimmer angeben in welcher Straße, dann werde ich das schon finden und dich dort erwarten wenn du den Abend noch frei hast. Oder soll ich zur Kaserne kommen. Ob Vater nach Frankreich ist weiß ich nicht, er schrieb mir daß er Donnerstag fahren

würde, aber bis heute habe ich noch keine Nachricht von ihm daß er gefahren ist. Hoffentlich sitze ich nicht über Ostern in Celle und Vater hier in Brühl. Aber ich werde ihm auch jetzt sofort schreiben daß ich ab Donnerstag bei dir in Celle bin. Fresskalien werde ich mitbringen soweit der Vorrat reicht. Wenn du sonst noch etwas hast was ich mitbringen soll mußt du mir schreiben, sonst hoffe ich daß alles in Ordnung geht. Hier ist sonst auch noch alles beim alten.

Alles andere mündlich am Donnerstag, bis dahin sei recht herzlich gegrüßt und geküsst von Deiner
Mutter.

Schreibe mir doch mal, damit ich vor Donnerstag noch einen Brief von dir bekomme.