Günther Roos an Mutter Elisabeth, 21. Februar 1943

Sonneberg, den 21.II.43

Liebe Mutter!

Und wieder geht ein schöner Tag zu Ende. Das kann man bestimmt sagen. Morgens bin ich um 9 Uhr losgefahren.

Über Berg und Tal ging es mit den Brettern, durch tiefverschneite Tannenwälder, über kahle Höhen, über blendend weißen Schnee. Über einem ist ein wunderbarer, tief blauer Himmel. Heiß brennt die Sonne. Trotzdem man so wenig wie möglich anhat, schwitzt man wie toll. Es ist fabelhaft. Als ich wieder ankam, wurde gegessen: Rotkohl, Salzkartoffeln, Kalbsbraten und Pudding. Das muß gut verdaut werden, und so legt man sich 2 Stunden auf den Schnee und läßt sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Um 15 Uhr ging es dann wieder los. Am Fuß des Brockens wurde Kaffee getrunken, und durch den Wald auf dem nächsten Umweg nach Hause. Zusammen werde ich wohl meine 50 km gerutscht sein. Nun frage ich Dich: Ist es bei den Preußen nicht schön?

Der Kursus ist bis 1.3. vorläufig verlängert. Schicke mir Geld! Wäsche, Zigaretten und Brotmarken, wenn Du welche über hast, zu diesem Datum nach Celle. Alles Gute und

Ski-Heil
Günther