Toni Roos an seine Frau Elisabeth, 21. September 1942

41343 – S, den 21.9.42

Liebes Lieschen!

Anbei ein Brief von Gustav. Von Dir habe ich noch keine Post diese Woche erhalten. An Gustav habe ich ein Päckchen von 1 kg geschickt und zwar 1 Tafel Schokolade und 1 Pfd Bonbon.

Hier ist nach wie vor alles ruhig. Gesundheitlich geht es mir bedeutend besser, da ich nun mit einem Kollegen zusammenwohne und wir nun eigene Küche haben. Nach dem Schlangenfraß in der Kantine wäre ich auf die Dauer eingegangen. Immer den Bauch voll Kartoffel und kein Fett. Habe in den 14 Tagen schon wieder 6 Pfd. zugenommen.

Günther hat mir auch einen Brief geschrieben, und teilte mir mit, daß er bald aus dem RAD entlassen würde. Ob er dann sofort zum Militär kommt, weiß er noch nicht. Sollte er vorher sein Abitur machen, sorge dafür, daß er sich sofort bei der Universität immatrikulieren läßt.

Hast Du eine Büchse Butter erhalten die nur in Pappe u. Packpapier eingerollt war?

Gestern habe ich ebenfalls so eine

Büchse abgeschickt.

Schreibe mir ob Du diese zwei Büchsen erhalten hast. Werde so nun den 18-20. Oktober auf 6 Tage nach Hause kommen, evtl. auch etliche Tage früher. Schreibe mir doch noch einmal die Adresse von Peter Klug.

Also nochmals alles Gute mit Gruß u. Kuß und Grüße an die Oma
Tony.

Sieh bitte zu, daß die 100,- Rm pünktlich am 30. September auf die Post kommen, damit ich am 5.10. das Geld habe.

Gruß
Tony.