Toni Roos an seine Frau Elisabeth, 28. September 1942

41343. – 28/9.42.

Liebes Lieschen, habe Deinen Brief vom 22/9. erhalten und gebe Dir beiliegend ein Schreiben von Gustav vom 12.9. mit. Gustav ist aus der Scheiße von Reschew heraus u. leicht verwundet. Gott sei Dank. Von Günther erhielt ich auch Post, wird ja inzwischen bei Dir sein.

Heute einen Brief von Pape erhalten und glaube, daß meine Tage hier gezählt sind. Evtl. muß ich für einige Tage nach Berlin und komme dann anschließend auf Wochenende bevor ich nach Paris zurückgehe.

Sonst hier alles wohl. Erhalte den Einkauf für Lebensmittel der OT. in Frankreich, denke, daß es eine gesunde Sache wird, die auch Freude macht.

Hier an der Küste wird es nun schon unfreundlich dauernd Sturm u. Regen.

Was meinen Urlaub anbelangt, so mußt Du nun nicht ungemütlich werden, denn es handelt sich bei mir z. Zt. um mehr als 8 Tage Urlaub, vielmehr muß ich sehen, daß ich hier eine anständige Position bekomme die mir die Möglichkeit gibt, euch am Fressen zu halten, denn wir haben noch immer Krieg.

Es freut mich, daß es Dir gesundheitlich besser geht und wenn Du auch mal 20 Pfd abgenommen hast, ist das bei

deiner Größe kein Fehler.

Mir geht es gesundheitlich noch recht gut, nur mit den Zähnen habe ich dauernd Kummer und wie der Arzt mir sagte, muß ich mit dem Totalverlust rechnen.

Schicke diese Woche wieder einige Päckchen ab und bestätige mir sodann bitte den Empfang.

Anbei eine Zulassungsmarke für ein Kilopäckchen kannst Du Gustav schicken.

Ich habe ihm auch wieder ein Päckchen mit Kuchen geschickt. (Reines Weizenmehl mit Butter-Eier steife.) Also alles Gute Hut und Strümpfe wirst Du bald auch haben.

Gruß u. Kuß und
alles Gute mit
Heil Hitler
Tony

Gruß an Günther u. Oma