Toni Roos an Sohn Günther, 8. Februar 1943
Magdeburg d. 8.2.43.
Mein lieber Günter!
Seit etlichen Tagen habe ich keine Post mehr von Dir erhalten, ich nehme also an, daß Du sehr viel Arbeit hast.
Das erste der von Dir gewünschten Bücher habe ich erhalten und überreiche Dir hiermit feierlichst.
Von Brühl habe ich auch seit dem 2.1. nichts mehr vernommen. Das letzte war das Schreiben von Jupp, welches ich Dir im Briefe beigegeben habe.
Was also inzwischen dort los ist, weiß ich nicht, hast Du etwas erfahren? Zeitungen u. [?] habe ich gestern an Dich durchgegeben. Hast Du erhalten? Hat Mutter Dir Geld geschickt? Habe ihr 2 x geschrieben, sie solle Dir 25,- Rm senden. Heute schicke ich einen alten Jugendband aus dem Jahre 1911 an Dich. Sehr interessant, besonders der Anzeigenteil. Kannst Dir mal ein Bild machen, was die Leute früher für Sorgen hatten wie üppige Büste etc.
Auch ist interessant die Auseinandersetzung der beiden Gebetbücher, die hier so schön durch die Scheiße gezogen