Toni Roos an Sohn Günther, 17. März 1943
Magdburg d. 17.3.43.
Mein lieber Günter! Deinen „Brief“ erhalten und habe von Deinem voraussichtlichen Pech Kenntnis genommen. Elisabeth hat mir einen Schreibebrief geschrieben und mir mitgeteilt, daß sie Dir zwanzig Penunsen geschickt hätte. Stimmt dies? Mir geht es soweit ganz gut, nur weiß ich noch nicht, wo es am 31. März hingeht. Es ist zum Kotzen, wenn man dies immer erst in letzter Minute zur Erfahrung erhält. Was macht Deine Knipserei? In Brühl gibt es dem Anschein gemäß keine Neuigkeiten, denn Mutter schreibt den üblichen Brief gemäß Formblatt 237 b, den ich so im allgemeinen in regelmäßigen Abständen erhalte. Rosi läßt Dich herzl. grüßen, gestern ist ihre Schwiegermutter abgedampft, was ein Grund zur Feier war. Jetzt eine Frage, wann besteht für Dich die Möglichkeit, einmal die heimatlichen Gefilde
aufzusuchen? Wenn ja, wann? Zeitungen gehen heute an Dich ab mit sehr interessanten Artikel. Also mein lieber Günther schreibe mal recht bald mit Gruß u. allem Guten u.
Heil Hitler!
Vater.
Kanonier
Günther Roos
M. Werf. Ausb. Abtlg. 1
9. R.K.B. Lehrgang
Celle b/Hannover
Heidekaserne
Absender: A. Roos
z. Zt. Magdeburg, Weinfasstr. 6
Hotel Weißer Bär.