Gustav Roos an Mutter Elisabeth, 27. August 1941

Russland, am 27.8.1941

Liebe Mutter!

Mein Schreiben von gestern wurde wieder gestört. Wie gesagt war „Ruhe“tag. Es gab Essen um 19.00, wieder ein prima Apfelreis. Nach dem Essen überraschte man uns mit der Nachricht, dass um 00.00 Wecken sei. Die Überraschung gelang vollkommen. Wir stürzten uns ins Zelt um wenigstens noch wenige Stunden Schlaf zu retten.

1.30 marschierten wir los, überschritten im Morgengrauen den Iput und kamen um 9.00 im Quartierdorf, etwa 20-25 km östl. des Flusses an. Waffenreinigen, dann Wache, Essen, von 12.00-16.00 Schlaf, Waschen, Sacheninstandsetzen, ja, 18.00 ist’s, als ich wieder zum Schreiben komme. Jetzt gibt’s wieder Essen, Goulasch mit Salzkartoffel und Gurken. Das Essen ist tadellos. Wenn Günther mal soviel Fleisch essen könnte!!

Östl. des Iput hat sich das Landschaftsbild wieder geändert. Es ähnelt der Sieglandschaft, wieder kleinere Laubwälder, die Felder werden intensiver bebaut.

So, nun bis demnächst!

Alles Gute Dir, Günther und den Omas!

Heil und Sieg!
Gustav.