Gustav Roos an Mutter Elisabeth, 27. April 1942

Russland, am 27.4.1942

Liebe Mutter!

Noch gibt es nicht viel neues. Zur Zeit sind wir auf dem Marsch nach vorne. 3 Tagemärsche haben wir schon hinter uns. Heute haben wir Ruhe. Die Märsche sind verdammt schwer. Wir tragen alles, was wir haben, das gesamte Gepäck mit uns. Nicht gerade eine Kleinigkeit! In Russland ist es einmal wieder sehr kalt und nachts friert es gewaltig. Wir übernachten in Häusern. Im übrigen geht es mir noch ganz gut; denn vorläufig habe ich noch etwas zu rauchen. Und die Verpflegung ist auch gut. Das ist ja die Hauptsache! Ich schätze, dass wir in 4-5 Tagen unser Endziel erreicht haben werden. Dann kanns wieder losgehen!

Wie geht es Euch, was macht Vater, ist Günther aus dem Lager zurück?

Ich warte ja auf den Augenblick, in dem ich einmal wieder Post von Euch bekomme. Na, lange wird es ja nicht mehr dauern!

Und nun Kopf hoch und keine Sorgen!

Ich grüsse Euch alle und wünsche Euch alles Gute!

Heil und Sieg!
Gustav

Anbei einige Hefte für Jünni!