Günther Roos an Mutter Elisabeth, 21. August 1942

Kamperfehn, den 21. 8. 42

Liebe Mutter!

Heute eine kurze Karte. Mir geht es noch immer ganz gut. Seit Dienstag ist jetzt hier auch endlich schönes Wetter. Bin schon Ziemlich braun geworden. Im Übrigen mache Dich darauf gefaßt, daß ich in 4 Wochen entlassen werde, denn am 1. 10. sollen wir schon zum Kommis, kommen. Toll, was. Ich glaube nicht, daß wir noch in den Einsatz kommen. Wäre auch besser so, denn es gefällt mir hier ganz gut. Aber siehe doch mal, ob Du bei Frau Caspari etwas bekommst und schicke es mir, denn ich erwarte es sehnlichst. Das Geld ist auch endgültig alle. Darum: Willst Du Deinen Sohn noch retten, schick ihm Geld und Zigaretten. Bechern schrieb mir, daß Franz Theissen gefallen ist. Das ist ja furchtbar. Die Landung der Engländer war ja mal wieder eine Blamage.

Was gibt es denn noch in Brühl Neues an Sensationen? Kannst Du eine Taschenuhr bekommen? Spanne mal Oma ein, die hat ja ein Talent dafür. Nun aber Schluß. Die besten Grüße und alles Gute

Heil und Sieg
Günther